02 September 2025

RIWA-Rijn fordert die EU auf: Umweltstandards für Lithium in Oberflächengewässern entwickeln

Die Produktion von Batterien wächst rasant. Damit steigen auch die Gewinnung, Verarbeitung und Einleitung von Lithium in Europa – unter anderem im Einzugsgebiet des Rheins. Dies stellt ein wachsendes Risiko für die Wasserqualität und die Trinkwasserversorgung in den Niederlanden dar.

Deshalb hat RIWA-Rijn im Namen der vom Rhein abhängigen niederländischen Trinkwasserversorger einen Brief an die Europäische Kommission geschickt. Ihre Forderung: Festlegung einer europäischen Umweltqualitätsnorm für Lithium in Oberflächengewässern. Obwohl das RIVM bereits 2023 einen indikativen Umweltsrisikogrenzwert von 11 µg/L für Süßwasserorganismen festgelegt hat, fehlt eine Umweltsqualitätsnorm wie sie für andere Metalle (Zink, Kupfer, Chrom) existiert. Aus dem aktuellen Jahresbericht von RIWA-Rijn geht hervor, dass die Lithiumkonzentration bei Lobith bereits jetzt bei etwa 13 µg/l liegt – und damit über diesem indikativen Grenzwert.

Lithium: erwarteter Anstieg durch industrielle Entwicklungen

Bis 2028 werden im Rheineinzugsgebiet voraussichtlich 200.000 Tonnen Lithiumsalze gewonnen, verarbeitet und recycelt. Allein die geplante Recyclinganlage in Dormagen (ab 2026) könnte die Lithiumkonzentration bei Lobith um 8 µg/L erhöhen.

Wasserqualität unter Druck

Der RIWA-Rijn-Jahresbericht für 2024 zeigt erneut, dass viele Stoffe im Rheinwasser die Zielwerte des European River Memorandum überschreiten. Dies erschwert den Einsatz von natürlicher, einfacher Reinigungsmethoden für die Trinkwassergewinnung. Laut dem Jahresbericht nimmt die Belastung durch städtische Abwässer, darunter auch Medikamentenrückstände, weiter zu. Dies steht im Widerspruch zum Reduktionsziel von 30 % aus dem Rhein-Aktionsprogramm 2040. Direktor Gerard Stroomberg betont, daß eine eine rasche Umsetzung einer vierten Reinigungsstufe in Kläranlagen erforderlich ist.

Prävention ist der Schlüssel

RIWA-Rijn setzt sich weiterhin für internationale Zusammenarbeit sowie klare Normen und deren Durchsetzung ein. Denn was nicht in das Oberlaufwasser des Rheins gelangt, muss auch nicht daraus entfernt werden. Eine europäische Umweltqualitätsnorm für Lithium ist daher für den Schutz unserer Trinkwasserquellen von entscheidender Bedeutung.

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Pressemitteilung ansehen

European River Memorandum (ERM)

Thematischer Bericht zur Reinigung

ICBR-Bericht zum Reduktionsziel