06 September 2021

RIWA: Strengere Anforderungen für persistente Substanzen festlegen

An die Einleitungen von unerwünschten Stoffen, die sich in der Umwelt nicht abbauen, müssen strengere Anforderungen gestellt werden. RIWA-Rijn befürwortet solche Maßnahmen, um ein Anstieg der Konzentrationen im Rheinwasser zu verhindern. Im Jahr 2020 wurden im Rhein erneut Konzentrationen von mehreren Dutzend Substanzen über den Zielwerten des European River Memorandum gefunden. Es handelt sich um industrielle Schadstoffe, Arzneimittelrückstände, Pestizide­ und deren Abbauprodukte. Diese Stoffe werden in den Rhein eingeleitet und sollten auf ein Minimum reduziert werden: Was nicht in den Fluss gelangt, muss auch nicht entfernt werden. RIWA-Rijn befürwortet dies in ihrem Jahresbericht 2020, der die Wasserqualität im niederländischen Teil des Rheineinzugsgebiets beschreibt. RIWA-Rijn ist das Verband von Trinkwasserversorger in den Niederlanden, die Rheinwasser zu Trinkwasser aufbereiten.

Während die Konzentration einiger unerwünschter Stoffe in der Umwelt abnimmt, werden sie durch neue Stoffe ersetzt. Selbst Stoffe, die seit einiger Zeit eingeschränkt sind, wie PFOS und PFOA, sind noch jahrelang in der Umwelt zu finden, da sie persistent sind. Diese sogenannten „forever chemicals“ haben in der Umwelt und den Trinkwasserquellen nichts zu suchen. Die Verbesserung der Wasserqualität wird daher in den nächsten Jahren erhebliche Anstrengungen erfordern. RIWA-Rijn fordert ein vollständiges Verbot von PFAS in Europa, da sie schlecht abbaubar sind und daher lange in der Umwelt verbleiben. Diese Stoffe setzen die Wasserqualität von Trinkwasserquellen unter Druck. Trinkwasserversorger liefern sicheres und zuverlässiges Wasser aus dem Wasserhahn. Heute müssen sie jedoch große Anstrengungen unternehmen, um das Trinkwasser aus dem Rhein nach allen strengen Anforderungen zu gewinnen. Industrielle Einleitungen von schwer zu entfernenden Stoffen, insbesondere rheinaufwärts, müssen durch strengere Einleitungsgenehmigungen reduziert werden.

Aufbereitungsaufgabe nicht abnehmend, WRRL-Ziel noch nicht erreicht

Die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zielt unter anderem darauf ab, den Aufbereitungsaufgabe für die Gewinnung von Trinkwasser zu reduzieren. Der geforderte Aufbereitungsaufgabe des Rheinwassers ist immer noch höher als im Jahr 2000, als die Wasserrahmenrichtlinie eingeführt wurde. In den letzten 2 Jahren scheint eine leichte Verbesserung stattgefunden zu haben, aber dieser Zeitraum ist zu kurz, um als signifikante Reduzierung angesehen zu werden. Die niederländischen Trinkwasserwerke müssen viele verschiedene Schadstoffe aus dem Rheinwasser entfernen, um die gesetzlichen Verpflichtungen zu erfüllen. Die Aufbereitungsaufgabe im Jahresbericht wurde ausgehend vom Jahr 2000, als die WRRL in Kraft trat, für den Zeitraum bis 2020 berechnet.

Berücksichtigen Sie die Wasserqualität des Rheins bei der Lithiumgewinnung

Es gibt fortgeschrittene Pläne für eine groß angelegte Lithiumgewinnung aus geothermischem Quellwasser in der Gegend zwischen Basel und Karlsruhe. Dies wirft die Frage nach den möglichen Auswirkungen auf die Wasserqualität des Rheins auf. Medienberichten zufolge würde die erwartete Menge an Lithium, die dort gefördert werden soll, ausreichen, um 400 Millionen Elektroautos zu betreiben. Ein indikativer Richtwert für Lithium im Trinkwasser, der vom KWR Wasserforschungsinstitut im Auftrag der RIWA-Rijn abgeleitet wurde, ist sehr niedrig. Dies ist zu erwarten, da Lithium auch als Medikament zur Behandlung von akuter Manie und Depression eingesetzt wird. Es ist klar, dass die Gewinnung, der Transport und die Verarbeitung von Lithium nicht zu höheren Lithiumkonzentrationen im Rhein führen dürfen.

70 Jahre Einsatz für einen sauberen Rhein

Am 15. Juni 1951 wurde die RIWA gegründet, um die niederländische Regierung hinsichtlich der Positionen in der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins zu beraten. Wenn wir historisch zurückblicken, können wir feststellen, dass Ansichten, die von der RIWA in den frühen 1950er Jahren geäußert wurden, wie z.B. die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Wasserverschmutzung, heute in ganz Europa üblich geworden sind.

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