75 Jahre IKSR

Am 11. Juli feiert die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) ihr 75-jähriges Bestehen. Seit 1950 arbeiten die Anrainerstaaten grenzüberschreitend zusammen, um die Wasserqualität, die Ökologie und die Sicherheit des Rheins zu verbessern und zu schützen. RIWA-Rijn gratuliert der IKSR herzlich zu diesem besonderen Jubiläum.

Die Gründung der IKSR war ein entscheidender Schritt zum Schutz des Rheins als Lebensader Europas. Die Zusammenarbeit zwischen der Schweiz, Frankreich, Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden hat zu verbindlichen Vereinbarungen über Wasserqualität, Schadstoffeinträge und ökologische Wiederherstellung geführt. Seitdem wurde viel erreicht: Die Wasserqualität hat sich deutlich verbessert und ikonische Arten wie der Lachs sind in den Rhein zurückgekehrt.

Enge Verbindung zwischen IKSR und RIWA-Rijn

Für RIWA-Rijn ist dieses Jubiläum auch ein Moment der Rückschau. Nur ein Jahr nach der Gründung der IKSR – im Jahr 1951 – kamen vier niederländische Trinkwasserversorger zusammen, um über die zunehmende Verschmutzung des Rheins zu beraten. Dieses Treffen legte den Grundstein für die Gründung von RIWA-Rijn. Durch die IKSR entstand ein strukturiertes internationales Forum, in dem auch die Anliegen der Trinkwasserversorgung Gehör fanden.

Heute bringt RIWA-Rijn weiterhin aktiv Fachwissen in die Arbeit der IKSR ein – unter anderem in Arbeitsgruppen zu Wasserqualität, neuen Schadstoffen und Monitoring. Unter dem Motto „was nicht eingeleitet wird, muss auch nicht entfernt werden“ identifiziert RIWA-Rijn Risiken im Rheineinzugsgebiet und setzt sich für den nachhaltigen Schutz der Trinkwasserressourcen ein.

Herausforderungen: Lithium und andere neue Stoffe

Das 75-jährige Bestehen der IKSR fällt in eine Zeit neuer Herausforderungen. Industrielle Einleitungen führen zu einer immer komplexeren Verschmutzung des Rheins. Im vergangenen Jahr widmete die Rheinkommission dem Thema PFAS bereits besondere Aufmerksamkeit. In diesem Jahr äußert RIWA-Rijn Besorgnis über den Abbau und die Verarbeitung von Lithium im Rheineinzugsgebiet. Lithium ist für die Energiewende unverzichtbar, birgt aber auch Risiken für die Wasserqualität. RIWA-Rijn plädiert daher für die gemeinsame Entwicklung eines Umweltqualitätsstandards für Lithium – damit auch künftige Generationen auf sauberes und sicheres Trinkwasser aus dem Rhein vertrauen können.

Gemeinsame Verantwortung

Die Geschichte der IKSR zeigt: Internationale Zusammenarbeit wirkt – aber sie braucht anhaltendes Engagement. RIWA-Rijn wird auch in Zukunft Wissen, Daten und Besorgnisse einbringen, um den Rhein als verlässliche Trinkwasserquelle dauerhaft zu sichern.

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RIWA-Rhein startet Datadashboard 

Das RIWA-Rijn Datadashboard bietet Online-Zugang zu den Messdaten, die RIWA-Rijn jährlich im Rheinwasserqualitätsbericht veröffentlicht. Diese Daten stammen von den angeschlossenen Trinkwasserunternehmen, Rijkswaterstaat und dem eigenen Messprogramm bei Lobith. Das Dashboard enthält die Konzentrationen von mehr als 1.500 Stoffen.

RIWA-Rijn berichtet jährlich über die Konzentrationen von Stoffen im Rhein und bewertet die Wasserqualität des Rheins anhand von drei Tests: Vergleich mit den ERM-Zielwerten, dem Index der Reinigungsaufgabe, der Artikel 7.3 der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) prüft, und den Fortschritten bei der Erreichung des 30%igen Reduktionsziels der Rhein-Ministerkonferenz. Die Ergebnisse der ersten beiden Tests und die Stoffmessdaten werden im neuen Datadashboard dargestellt.

Das RIWA-Rijn Datadashboard kann unter https://www.riwa-rijn.org/data-dashboard/ abgerufen werden.

Mit der Einführung des Data Dashboard folgt die RIWA-Rijn dem Trend der Digitalisierung und erhöht die Zugänglichkeit von Daten zur Qualität des Rheinwassers. Nicht nur für den Schutz dieser Trinkwasserquelle, sondern auch für die Forschung über die Verteilung von Stoffen in der Umwelt und den ökologischen und toxikologischen Zustand des Rheins im weiteren Sinne.