Lithium im Rheinwasser erfordert Aufmerksamkeit

Da es noch keinen wissenschaftlich fundierten Zielwert für Lithium im Rheinwasser gab, bat Rijkswaterstaat das RIVM um einen Richtwert. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht wurden die tatsächlichen Lithiumwerte untersucht und es zeigte sich, dass die Richtwerte überschritten wurden. Unter anderem im Hinblick auf einen möglichen Anstieg der Lithiumwerte im Rheinwasser rät Rijkswaterstaat den niederländischen Trinkwasserunternehmen, den Lithiumgehalt genau im Auge zu behalten.

Lithium ist ein silberweißes Alkalimetall, das in Batterien für Unterhaltungselektronik und Elektroautos verwendet wird. Es wird auch in der Glas- und Keramikindustrie verarbeitet. Darüber hinaus wird Lithium auch als Medikament zur Behandlung psychischer Beschwerden eingesetzt.

Risiko höherer Lithiumkonzentrationen

Für den Rhein sind im deutschen Einzugsgebiet mehrere Lithiumquellen bekannt. Mit dem Auslaufen des Braunkohle- und Steinkohlebergbaus wird auch die Menge des abgepumpten lithiumhaltigen Grundwassers abnehmen und sich stärker mit Regenwasser verdünnen. Andererseits gibt es Pläne, im südlichen Rheintal Lithium als Nebenprodukt der geothermischen Energiegewinnung zu gewinnen, so dass die Lithiumkonzentration im Rhein in Zukunft wieder ansteigen dürfte. Aufgrund der Messdaten im Rhein, der (begrenzten) toxikologischen Informationen und der Tatsache, dass Lithium in der konventionellen Trinkwasseraufbereitung schlecht oder gar nicht entfernt wird, verdient Lithium mehr Aufmerksamkeit von Trinkwasserunternehmen und (lokalen) Behörden. Die Genehmigungsbehörden sollten die Trinkwasserfunktion des Rheins berücksichtigen, wenn sie Anforderungen an (industrielle) Einleitungen lithiumhaltiger Abwässer oder an andere Tätigkeiten, die Lithium freisetzen können, stellen.

Laden Sie den Bericht herunter (Niederländisch)

Niederländische Wasserversorger rufen zur Zusammenarbeit mit dem neuen Kabinett auf

Am 18. März haben alle Wasserverbände und -unternehmen das Aktionsprogramm „Wasser in Aktion“ vorgestellt. Darin fordern sie das neue Kabinett zur Zusammenarbeit auf, um die (Trink-)Wasserressourcen zu schützen und genügend Raum für Wasser zu schaffen.

Während sauberes Trinkwasser und trockene Füße für viele Niederländer eine Selbstverständlichkeit sind, stehen diese „Gewissheiten“ unter Druck. Die Aufgaben rund um Wasserverfügbarkeit und Wasserqualität sind enorm. Das bedeutet, dass die Wasserversorgungsunternehmen und Wasserverbände nicht im Alleingang garantieren können, dass es in den Niederlanden immer ausreichend sauberes Wasser geben wird. Sie fordern daher ein neues Kabinett auf, sich mit Blick auf die Wasserqualität zu einem strengeren Quellenansatz zu verpflichten.

Ein Quellenkonzept, das auf dem Gedanken „was nicht reingeht, muß auch nicht rausgenommen werden“ basiert, wird von den Wasserverbänden und Wasserunternehmen seit Jahren befürwortet. Eine strengere Stoffpolitik sollte in der Gesetzgebung verankert werden, wobei gesetzliche Verbote von Schadstoffen als letztes Mittel zum Schutz der öffentlichen Gesundheit eingesetzt werden sollten.