Fingerprint to Footprint: für eine nachhaltigere Industrie und eine bessere Wasserqualität

Im August 2023 wurde das Projekt „Fingerprint 2 Footprint“ gestartet, das vom Institut für nachhaltige Prozesstechnologie (ISPT) geleitet und von der TKI Energie und Industrie finanziert wird. Dieses Projekt, das bis 2027 läuft, zielt darauf ab, die Umweltauswirkungen der niederländischen Industrie durch den Einsatz fortschrittlicher Mess- und Analysetechniken zu verringern.

Die niederländische Industrie steht unter dem ständigen Druck, ihren Energieverbrauch zu senken, zirkulär zu arbeiten und Emissionen zu reduzieren. In diesem Rahmen spielen Kreislaufwirtschaft, vorausschauende Wartung, Emissionsüberwachung und Prozesskontrolle eine entscheidende Rolle. Im Projekt „Fingerprint 2 Footprint“ werden chemische Fingerabdruckmessungen (Spektroskopie und Spektrometrie) eingesetzt, um nützliche Informationen zu erhalten, die zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks beitragen und gleichzeitig die Prozessökonomie und -konsistenz erhalten oder sogar verbessern.

Das Projekt verfolgt einen zweigleisigen Ansatz. Wissensinstitute entwickeln generische digitale und analytische Strategien, die dann anhand von spezifischen Fallstudien validiert und demonstriert werden. Die Radboud Universität konzentriert sich auf die Entwicklung digitaler und analytischer Technologien, während die Wageningen University & Research (WUR) sich auf die Unterstützung von Prozessbetreibern bei der Nutzung von Fingerprint-Technologien konzentriert.
Das ‚Fingerprint 2 Footprint‘-Projekt konzentriert sich auf vier Ziele:
1. Die Auswahl der besten Messmethode für eine bestimmte Situation.
2. Erstellung einfacher Messprotokolle für Betreiber.
3. Einbindung von Messdaten in bestehende Systeme.
4. Verbesserung der Prozesskonsistenz und -nachhaltigkeit durch schnelle und präzise Maßnahmen auf der Grundlage von Messdaten.

Dieses Projekt ist von großem Wert für die Überwachung der Wasserqualität des Rheins. Gemeinsam mit Waterschap Rijn en IJssel (WRIJ) und Rijkswaterstaat wird ein Netzwerkmodell für Rheinstandorte entwickelt. Dieses Modell hilft, Unterschiede zwischen den Jahren zu erkennen, Stoffe mit ähnlichem Verhalten zu gruppieren und Verschmutzungsquellen zu identifizieren.

Durch den innovativen Ansatz des ‚Fingerprint 2 Footprint‘-Projekts können wir nicht nur eine nachhaltigere und effizientere Industrie erreichen, sondern auch zur Verbesserung der Wasserqualität des Rheins beitragen, die sowohl für die Umwelt als auch für die menschliche Gesundheit von wesentlicher Bedeutung ist.

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Zusammenarbeit zur Reduzierung von Kontrastmitteln im Flusswasser

Kontrastmittel auf Gadoliniumbasis (GBCA) sind wichtig für MRT-Untersuchungen, aber sie gelangen auch über die Kanalisation in unser Wasser, was schlecht für die Umwelt und unser Trinkwasser ist. Selbst wenn Ärzte sie nur in geringen Mengen pro Patient verwenden, verursacht ihr weltweiter Einsatz eine Menge GBCA in den Flüssen. RIWA-Rijn sucht aktiv die Zusammenarbeit mit Radiologen, um die Verwendung und Emission von GBCA zu reduzieren.

Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, müssen alle Beteiligten zusammenarbeiten, einschließlich der Hersteller von GBCA, Ärzte und Patienten. Beispielsweise können Ärzte, insbesondere Radiologen, während einer Untersuchung weniger Kontrastmittel verwenden und besser darüber nachdenken, wie sie es verabreichen. Außerdem verdienen Alternativen zur Entsorgung über die Kanalisation Aufmerksamkeit.

In einem ersten wissenschaftlichen Artikel hat die RIWA-Rijn gemeinsam mit Radiologen beschrieben, wie GBCA funktioniert, wie es in die Umwelt gelangt und welche Möglichkeiten es gibt, den Schaden zu begrenzen. Dieser Artikel stieß auf große Resonanz in der medizinischen Fachwelt, so dass die Zusammenarbeit nun in einem zweiten Artikel fortgesetzt wurde. Wenn wir bei der Verwendung von GBCA klug vorgehen, können wir die Umwelt schützen und trotzdem gute Diagnosen stellen. Es ist wichtig, dass Ärzte über diese Themen Bescheid wissen, damit sie bessere Entscheidungen treffen und zu einer saubereren Welt beitragen können.

Lesen Sie die Artikel:

Tackling the increasing contamination of the water supply by iodinated contrast media

Review of strategies to reduce the contamination of the water environment by gadolinium-based contrast agents